groesstenteils-kleinkram
  quer durch Italien April Mai 2012
 
Ende April 2012 sind wir endlich mal wieder losgekommen.
Eigentlich sollten es zwei Wochen werden, am Ende war es nach dem erst mal notwendigen
Beiseiteräumen von beruflichem Ärger nur noch gut eine Woche, die zur Verfügung stand
- aber besser als nichts!
Die Ursprungsplanung war mal wieder die Alpenüberquerung und das nachfahren einer klassischen Milano-Taranto-Route, also auf kleinsten Straßen in einem wundersamen "Krickel-Krackel-Kurs" durch ganz Italien.
Die eine Woche war für das ganze Programm aber definitiv zu knapp, wenn der Spaß nicht auf der Strecke bleiben sollte.
Wir haben uns also entschieden, so weit wie möglich die Route abzufahren und dann operativ zu entscheiden, wann wir umkehren müssen.
Donnerstag, 26.April 2012:
Bis zum Startpunkt ging es im Doblo mit Moped hinten drin, der Reifen sollte nicht schon vor den ersten Alpenkurven ruiniert werden.
Also am Nachmittag nach Erledigung der letzten sonstigen Arbeitspflichten die V 11 ins Auto und das ganze Urlaubsgerödel hinterher.

http://s15.postimage.org/5klmerog7/Taranto_2012_003.jpg

Um 18:10 Uhr war dann erst tatsächliche Abfahrt, aber mit etwas Druck auf das rechte Pedal ist die Strecke Güster (bei Hamburg) - Iffeldorf (zwischen München und Garmisch) ja schnell bewältigt:

(Bild einfügen Doblo Tacho)


Die Wahl der "Nah-Ost-Route", vorbei an Tripolis und Beirut (Triptis und Bayreuth) entpuppt sich auch schnell als gute Wahl, relativ wenig Verkehr und in weniger als sechseinhalb Stunden bin ich mit dem gut durchgeglühten FIAT auf dem mittleren Ring in München, noch eine Dreiviertelstunde später steh ich vor Ralf's Loft.

Zwei (oder so) Weizen und ich meine, mich auch an einen Grappa zu erinnern, helfen beim Vergessen des Autobahngrauens und wir finden dann auch recht bald zur Nachtruhe, wir wollen trotz Urlaubsmodus ja schon ein paar Kilometer schaffen.

Am nächsten Morgen (doch ein bisschen später, weiß auch nicht warum), Freitag 27.04., beginnen wir mit dem bepacken der Mopeds.




(Bilder einfügen)






Gegen 15 Uhr geht es dann auch wirklich los. Ralf hat eine Strecke ermittelt, die uns östlich an Innsbruck vorbei an die Brenner-Landstraße führen soll,
Schnell stellt sich dann aber heraus, daß es am Sylvensteinspeicher in Richtung Achensee eine Straßensperrung gibt wegen Bauarbeiten. Also kurzer Stop und umplanen der Route.
Beim erneuten starten bockt die V 11 plötzlich und verweigert Leistung, geht dann ganz aus ...... püh, die erste Panne nach einer Stunde Fahrt - wenn das so weitergeht.....

(Bild Panne einfügen)

Aufgrund der Symptome tippen wir auf einen Fehler im Benzinzuführungssystem und finden auch bald den Fehler:
die frühen Elfen haben einen elektronischen Benzinhahn, dessen Lötstellen eher windig ausgeführt sind. Ich hatte mir bei einer Tankdemontage schon mal so einen Anschluß abgerissen und Holger hatte mir aus eine Quota-Schlachtung zwei "Neue" überlassen. Da ich das Problem ja kannte, hatte ich das Kabel sogar extra mit einem dauerelastischen Bitumenklebeband praktisch eingesiegelt ....... das war nun aber trotzdem abgerissen bzw. abvibriert.

(Bild einfügen)



Überzeugt von der grundsätzlichen Überflüssigkeit eines Benzinhahns bei einem Einspritzer (von Canta auch kurz telefonisch bestätigt) finden wir eine Lösung, die das Loch auf der Unterkante des Spritauslassventils wieder schließt und trotzdem freien Durchfluss gewährleistet: Mit einer Kombizange bricht Ralf kurzentschlossen den magnetgesteuerten Stift samt des O-Ringes ab und das nun funktionslose Teil wird wieder draufgeschraubt.
Da dazu natürlich erst mal der Tank runter musste und ein bisschen Zeit fürs nachdenken über die richtige Vorgehensweise auch noch dazukommt, war schon wieder ne Stunde oder so am Straßenrand futsch!

Zurück zur Strecke: da wir jetzt doch durchs Nadelöhr Innsbruck müssen, wählt Ralf eine Straße die in Richtung Wallgau immer entlang des Oberlaufs der Isar läuft und uns auf die Strecke über den Zirler Berg nach Innsbruck führt.

Aber halt, nicht vergessen, in Österreich zu tanken, deutlich günstiger als in "D" und über italienische Spritpreise muß man da gar nicht reden!
18:55 Uhr in Scharnitz:

(Bild Tankstelle Scharnitz einfügen)


Ist ja schon wieder spät, kommen wir noch bei gutem Licht über den Brenner bzw. wie weit hinein nach Südtirol?
Den obligatorischen Espresso an der ersten Bar oben am Brenner auf der Südtiroler Seite trinken wir (selbst überrascht)
noch bei hellem Tageslicht, also weiter auf der SS 12........

Erfreulicherweise ist die Brenner Landstraße sowohl auf österreichischer- als auch auf italienischer Seite fast unbefahren, sodaß es auch hier schon relativ spaßig zu fahren ist und man gut Meter macht.
Wir halten also erst kurz vor Brixen Ausschau nach Unterkunft und da wir Campingausrüstung dabei haben und das Zelten grundsätzlich den Fremdenzimmern vorziehen wollen auf dieser Tour, kommt uns der Hinweis auf einen Campingplatz am Vahrner See dicht neben der Route gerade recht.
Tatsächlich sind es nur ein paar hundert Meter auf einem kleinen Sträßlein und wir stehen an einem in den Hang hinein angelegten Platz mit einem dazugehörigen Gasthaus mit Biergarten davor - sieht schon mal gut aus und auch "just in time".
Die Wirtin bestätigt auch, daß es noch was zu essen gibt, wenn wir gleich bestellen - die Küche schließt um 21 Uhr und es ist nur noch eine knappe halbe Stunde bis da hin.
Wir beschließen also, die Zelte erst später aufzubauen, der Platz ist einigermaßen beleuchtet, und bestellen erst mal:
Die Bezeichnung "Fritatensuppe" weckt mein Interesse und über mehrere Übersetzungsansätze kommen wir zur Pfannkuchensuppe, die dann auch wirklich kleingeschnittene Eierpfannkuchenstücke in der Brühe enthält und lecker schmeckt. Danach gibt es noch ein Nudelgericht mit Wildragout als Hauptgang für mich und Ralf entscheidet sich für eine Bratwurst mit Kartoffelsalat. Dazu ein Weizen zum runterspülen.
Wir sind zwar schon in Italien, aber Südtirol ist doch ganz anders, sowohl was die Sprache als auch das Essen angeht.
Im Gespräch mit den Wirtsleuten kommen ein paar der Geschichten hoch, wie sich "echte" Italiener und Südtiroler teilweise beharkt haben, es kommt aber auch zum Ausdruck, daß inzwischen gegenseitiger Respekt für Sprache als auch für sonstige Eigenarten stärker im Vordergrund stehen als früher.

Zeltaufbau dann im Dunkeln im Schein der Straßenlaterne:

(Bild Aufbau imDunklen einfügen)

Nach dem Aufbauen gibt es dann noch ein Radler im Biergarten, dann als "last order" auch noch ein Zweites, die Wirtin die schon abschliesst, stellt uns lieb eine Kerze auf den Tisch damit es uns nicht ungemütlich wird und es geht dann auch relativ zeitig in die Zelte, ein bisschen Schlaf wieder gutmachen....
Das klappt aber nicht ganz so wie vorgesehen.
Ich habe zum einen nicht ganz aufgepasst beim positionieren des Zeltes, die Ausrichtung ist so, daß die Isomatte in der längenmäßig passenden Richtung seitlich dem Hang folgend abfällt, ich mich also gegen das herunterrollen wehren muß...
zum anderen wird uns in der Nacht aber auch sehr deutlich, was es bedeuten kann, in einem engen Tal zu wohnen, durch das ein guter Teil des Personen- und Güterverkehrs zwischen Italien und Deutschland gezwängt wird: Die Autobahn ist relativ nur ein gering störendes Rauschen, aber alle 10 Minuten rauscht ein Güterzug gefühlt mitten durch das Zelt hindurch .
Wir sind am nächsten Morgen also nur mäßig ausgeschlafen, werden aber entschädigt durch ein durchaus rustikales Frühstück mit Aufschnitt und Käse (nicht ganz billig mit 11 €) und ordentliche Waschgelegenheiten. Dazu scheint die Sonne und macht Lust aufs Weiterfahren

(Bild Campingplatz morgens einfügen)

Wir wurden auf dem Platz übrigens gut bewacht von einer ganzen Armada kleinwüchsiger und zum Teil bemitleidenswert humpelnder und sonstwie gehandicapter Hunde. Der folgend abgebildete offensichtlich nahe Verwandte von Meister Yoda gehört zu den Fitteren:

(Bild Hund einfügen)

Nach dem Frühstück packen wir unser zwischenzeitlich getrocknetes Zeltsammelsurium zusammen, klappt erstaunlich gut und schnell, wird die nächsten Tage zur unaufgeregten Routine werden. Der Tag hat sowieso schon um 7 Uhr begonnen und schon um 8 Uhr waren wir am Tisch.
Wir brechen um 10:30 Uhr auf, weiter hinab in Richtung Po-Ebene, um ab dort auf die Originalroute einer Milano-Taranto zu treffen, die wir dann weiter verfolgen wollen. Erst mal nach Rovereto und dann weiter in Richtung Pasubio.
Das hat den einfachen Grund, daß wir so von der Streckenkenntnis der professionellen Planer profitieren können und uns nicht auf laut Karte schönen aber vielleicht überfüllten Straßen verheddern .... dazu halt auch ein bisschen Renngeschichte

Das verfolgen der offiziellen Route lässt uns auch nur einen Hauch der Po-Ebene spüren, die wir dann auf ein mal nur noch als Miniaturlandschaft rechts unterhalb der Straße wahrnehmen, die sich plötzlich in einen aus den Dolomiten vorgeschobenen letzten großen Felsbrocken windet, ein wirklich irres Panorama.
Wir erklimmen den Monte Grappa!
Hier gibt es dann auch plötzlich größere Motorradgruppen und die "local heroes" führen vor, wie man die Kurvenkombinationen am Limit nimmt.
Dafür gibt es aber auch reichlich blaulichtbewehrte Einheiten, die das Limit anders definieren und das auch offenbar engagiert ihrer Kundschaft beizubringen versuchen.....

Irgendwo mittendrin machen wir eine kleine Pause auf einem Parkplatz neben einer flüssig zu fahrenden Kehre und prüfen das Angebot eines dort positionierten Imbisswagens.

(Bild Imbisswagen in Kehre einfügen)

Es werden landestypische "piadine", mit Schinken oder Wurst gefüllte zusammengeklappte Fladenbrote, die kurz auf einem Kontaktgrill o.ä. erhitzt und ein wenig knusprig werden. Dazu eine wirklich eiskalte Coca Cola und als Abschluß einen kurzen Cafè.
Währenddessen kann man den Kurvenstil der Vorbeifahrenden begutachten und ins Gespräch mit anderen Motorradfahrern kommen.

(Bilder Parkplatz einfügen)






Weiter geht's, jetzt tatsächlich runter in die Po-Ebene, die aber auf der relativ östlichen Route gar nicht so ganz eben werden will, sondern tatsächlich noch das Auge erfreuen kann und auch zumindest ein Grundprogramm an Kurven bietet..........

 
 
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